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24-Stunden-Dienst der Jugendfeuerwehren Schrozberg und Blaufelden
 
 
Am Wochenende nach der Muswiese fand für die Jugendlichen der Feuerwehren Schrozberg und Blaufelden der erste und heiß ersehnte „24-Stunden-Dienst“, auch bekannt als Berufsfeuerwehrtag, statt. Zum ersten Mal schlossen sich die beiden Jugendfeuerwehren im Norden des Landkreises Schwäbisch Hall zusammen, um das große Projekt zu starten. Acht Einsatzszenarien sowie Freizeitprogramm wurden lange im Voraus durch die Jugendwarte Dennis Jackelsberger (Schrozberg) und Dominik Fischer (Blaufelden) und ihre Betreuer-Teams geplant und organisiert, vom Fehlalarm über einen Verkehrsunfall, Personenrettungen bis hin zum Brand war alles dabei. Stützpunkt für den Dienst war das Feuerwehrhaus in Schrozberg, in dem sich die 29 Jugendlichen und ihre 14 Betreuer von Freitag, 18 Uhr bis Samstag, 18 Uhr aufhielten. 
 
Nach Bezug der Schlafräume, einer ersten Einweisung und der Gruppen- sowie Diensteinteilung ertönte bereits gegen 20 Uhr im gesamten Gebäude der erste Alarm. Auf dem Bildschirm in der Fahrzeughalle lasen die Jugendlichen, die sich zuvor in aller Hektik in ihre Uniformen warfen, „Brandmeldeanlage Logistikzentrum Hakro GmbH“. Und schon wurden die vier Fahrzeuge, unter anderem die beiden Löschfahrzeuge 16/12 aus Schrozberg und Blaufelden, besetzt und das Industriegebiet in Schrozberg angefahren. Vor Ort löste natürlich nicht wirklich die „BMA“ aus, dafür warteten aber bereits ein Hakro-Mitarbeiter und ein Gruppenführer der aktiven Wehr, um den Jugendlichen die Brandmeldeanlage zu zeigen und zu erklären, wie sie im Ernstfall funktioniert.
 
Im Anschluss wurde Gegrilltes gegessen und theoretische wie praktische Fahrzeugkunde betrieben, damit die gemischten Gruppen auch die Fahrzeuge der jeweiligen Nachbarfeuerwehr kennenlernen und wissen, was wo zu finden ist. 
 
Um 22 Uhr folgte der nächste Alarm, „vermisste Personen“ war das Stichwort. Die Jugendfeuerwehren fuhren dieses Mal an den westlichen Rand des Schorrenwaldes, wo zunächst eine große Wiese wegen der bereits eingebrochenen Nacht durch die Lichtmasten der Löschfahrzeuge beleuchtet werden musste. Ausgestattet mit Funkgeräten und Taschenlampen wurde das Gelände nun durchkämmt. Auch die Wärmebildkamera kam zum Einsatz. Begleitet wurden die Jugendfeuerwehrler vom Schrozberger Jugendrotkreuz, das dazu gekommen war, um die Versorgung der vermissten Personen zu übernehmen. Zuvor waren zwei Darsteller geschminkt worden, um Verletzungen zu simulieren. Manuel Herkle, Leiter des Schrozberger Jugendrotkreuzes, zieht positive Bilanz: „Die zwei vermissten Personen waren schnell gefunden und versorgt, die Zusammenarbeit zwischen JRK und Jugendfeuerwehr hat super funktioniert. Auch für uns ist diese Erfahrung sehr wichtig“. 
 
Zurück im Feuerwehrhaus wurde dann die Nachtruhe eingeläutet. Lange wurde aber nicht geschlafen, denn kurz vor 2 Uhr in der Nacht kam Alarm Nr. 3. Die Jugendfeuerwehrler fuhren zu einem gemeldeten Kleinbrand, konnten ihre Fahrt aber schon nach kurzer Zeit wieder abbrechen und zurück in ihre Betten gehen. Fehlalarme wie diese gehören nun mal auch zum Alltag der Feuerwehr.
 
Bevor gefrühstückt werden konnte, wurden die Jugendfeuerwehren Schrozberg und Blaufelden am nächsten Morgen wieder zu einem Einsatz alarmiert. Zwischen Leuzendorf und Standorf fanden sie eine ca. 400 Meter lange Ölspur vor. Das Vorbereitungsteam hat natürlich kein echtes Öl, sondern ein Cola-Kaba-Gemisch verteilt. Gebunden wurde mit Sägemehl, Besen und Schaufel, was die 29 Jungen und Mädchen zügig erledigt hatten.
 
Anschließend folgten Unterricht, Fahrzeugwechsel und Freizeit. Die Freizeit wurde jedoch bald unterbrochen, gegen 10 Uhr am Samstagmorgen ertönte zum 5. Mal der Alarmton im Gerätehaus. Der Weg führte in das Blaufeldener Industriegebiet. Beim Autoverwerter Koder waren zwei PKWs zusammengestoßen, Personen mussten herausgerettet werden. Wieder wurde das Jugendrotkreuz Schrozberg, dieses Mal mit Verstärkung der Blaufeldener Gruppe, hinzugezogen. Die Jugendfeuerwehren sicherten die Unfallstelle und Fahrzeuge ab und befreiten die Personen, das JRK versorgte sie. „Verkehrsunfälle bzw. Technische Hilfe gehören genauso zur Feuerwehr wie die Brandbekämpfung, daher war es uns wichtig, auch diesen Teil mit einzubringen. Natürlich in abgespeckter Form, auf die Jugend angepasst“, kommentiert Dominik Fischer, Jugendwart aus Blaufelden.
 
Zurück in Schrozberg warteten über 200 Maultaschen auf die Jugendlichen. Arbeiten macht ordentlich hungrig, wie die nach wenigen Minuten schon leeren Töpfe bewiesen. Zum abspülen reichte die Zeit dann noch, bevor um 13:20 Uhr ein Teil der Jugendfeuerwehrler gerufen wurde. Zwei Fahrzeuge wurden nach Riedbach-Heuchlingen alarmiert, dort waren Bäume über die Straße gestürzt. Mit Handsägen wurden die Hindernisse entfernt und die Fahrbahn frei gemacht. Die restlichen Jugendfeuerwehrler wurden parallel um 13:35 Uhr alarmiert. Große Freude für die Jugendlichen, als sie „Drehleiter“ auf dem Alarmbildschirm lasen. Mit 3 Fahrzeugen und der Drehleiter wurde dann das Bartensteiner Schloss angefahren. Auf dessen Turm saßen zwei Kuscheltiere fest, die nacheinander aus rund 25 Metern Höhe über den Korb gerettet wurden. Nicht nur für die Jugendlichen war das ein besonderes Ereignis, auch einige Anwohner beobachteten die Höhenrettung der Jugendfeuerwehr. „Die Jungs und Mädchen haben da keine Höhenangst, sie fragen eher, ob das schon alles sei“, so der Schrozberger Jugendwart Dennis Jackelsberger. „Bei der Gelegenheit genoss man auch gleich die weite Aussicht ins herbstlich-bunte Ettetal und über die historischen Gebäude“ fügt er an.
 
Die Jugendlichen, die nicht bei der Höhenrettung dabei waren, konnten nach Rückkehr am Feuerwehrhaus noch einen Blick über Schrozberg werfen. Zeit für Ballspiele und andere Beschäftigungen gab es nun auch. Zu Einsatz Nummer 8, dem letzten für diesen 24-Stunden-Dienst, kam es schließlich um 15:40 Uhr. „Schnell, Feuer!“ riefen die Jugendlichen, während sie zu ihren Fahrzeugen sprinteten. In Bossendorf bei Leuzendorf fanden sie dann tatsächlich ein Feuer vor, wo ein größerer Reisighaufen in Vollbrand steckte. Über den Tank des LF16/12 aus Blaufelden wurde der erste Löschangriff vorgenommen. Das Schrozberger LF8 legte die Wasserversorgung. Die anderen Fahrzeuge unterstützten vorne über weitere Rohre und kümmerten sich um die Verkehrssicherung. Der Schrozberger Jugendwart Dennis Jackelsberger ist hoch zufrieden: „Der gesamte Ablauf des Brandeinsatzes lief perfekt, fast wie einstudiert. Obwohl die beiden Jugendfeuerwehren noch sehr frisch miteinander arbeiteten, funktionierte alles reibungslos und wir hatten zu jeder Zeit die volle Kontrolle“.
 
Das Feedback der Jugendlichen zum ersten BF-Tag der Jugendfeuerwehren Schrozberg und Blaufelden fiel durchweg positiv aus. Samuel aus Blaufelden zum Beispiel fand es besonders gut, dass neue Freunde in der Nachbarstadt gefunden wurden und Tim aus Schrozberg-Standorf fand die verschiedenen Einsätze "cool" und sehr abwechslungsreich. Einzig die Betreuer klagten über Schlafmangel. Nächstes Jahr wird der Dienst dann in Blaufelden stattfinden.
 
   
   
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
 
Großer Dank geht an alle Beteiligten und Unterstützer: Die Firma HAKRO GmbH, die Autoverwertung Koder, dem Fürstenhaus Bartenstein, Klaus Süpple, der Metzgerei Schilpp, den Jugendrotkreuzen in Schrozberg und Blaufelden, den Kameraden aus Schrozberg, Leuzendorf und Bartenstein, den Kommandanten und den gesamten Jugendfeuerwehr-Teams.
 

Notrufnummern

Feuerwehr: 112
Notarzt: 112
Polizei: 110

Feuerwehr Schrozberg

Adresse:

Bahnhofstraße 23
74575 Schrozberg
Telefon: 07935/8760

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