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In gewohnter Weise eröffnete der Bartensteiner Hornist Ulrich Grönsfelder mit einem kräftigen Hornsignal die Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schrozberg in der voll besetzten Bartensteiner Mehrzweckhalle.Als außergewöhnlich bezeichnete Stadtbrandmeister Marc Möbus das Jahr 2018. Dies zumindest im Hinblick auf die Anzahl der Brände im Stadtgebiet. Die drei Kleinbrände und ein Mittelbrand spiegelten zwar ungefähr den Durchschnitt der vergangenen Jahre wider. „Zwei Großbrände sind aber zum Glück nicht die Normalität; lag doch der letzte Großbrand eines Werkstattgebäudes in der Bahnhofstraße fast zehn Jahre zurück“, so Möbus in Bezug auf den Brand eines Wohnhauses in Ettenhausen und den Brand einer landwirtschaftlichen Hofstelle in Böhmweiler. Die positive Resonanz aus der Bevölkerung nach den Löschmaßnahmen habe ihn gefreut.Insgesamt wurden die 156 Aktiven aus den sieben Abteilungen 61 Mal alarmiert. Die Mehrzahl sind dabei Hilfeleistungen (24), zu denen Verkehrsunfälle, Ölspuren und Hochwasser zählen und sonstige Einsätze (21), unter denen allein 15 Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen in der Statistik auftauchen. Bei Einsätzen in den Nachbargemeinden leistete in zwei Fällen die am Hilfeleistungslöschfahrzeug angebrachte Seilwinde bei der Rettung von Menschen wertvolle Dienste. Eine Vielzahl von Übungen, Ausbildungen und die Ablegung von Leistungsabzeichen beschäftigten die Feuerwehrleute das ganze Jahr. Die zirka 10-köpfige Absturzsicherungsgruppe, die seit rund drei Jahren im Aufbau ist und bei der mit der Feuerwehr Gerabronn zusammengearbeitet wird, kann nun im Bedarfsfall über die Leitstelle alarmiert werden. Den zunehmenden zeitliche Aufwand bei der Gerätewartung und hier insbesondere bei Prüfungen durch Fremdfirmen, für die der ehrenamtlich tätige Gerätewart tagsüber da sein muss, sieht der Kommandant auf Dauer problematisch. Mit weiteren Gebäuden und Fahrzeugen wird dieser Aufwand noch mehr werden. „Eine Problemlösung sehe ich als notwendig an“, so Möbus.    

 

 

 

Auch die Jugendfeuerwehr (JF) arbeitet mit den benachbarten Jugendfeuerwehren gut zusammen. Über eine gelungene Übung mit Feuerlöschern in Gerabronn und dem 24-Stunden-Berufsfeuerwehrtag zusammen mit der JF aus Blaufelden berichtete Jugendfeuerwehrwart Dennis Jackelsberger.31 Mädchen und Jungs, davon zwölf in der Kinderfeuerwehr, gehören zu den Schützlingen des 5-köpfigen Betreuerteams. Sie kommen aus allen Stadtteilen und treffen sich zweiwöchentlich am Samstagnachmittag. Auch an den kreisweiten Veranstaltungen, wie dem Zeltlager in Langenburg und dem Kinderleistungsmarsch nahmen sie teil. Zwei Übertritte in die aktive Wehr zeugen vom Erfolg der intensiven Jugendarbeit.

 

„Wir sind zwar weniger als die Hälfte der Mitglieder der Jugendfeuerwehr, kommen aber auf die doppelte Anzahl an Jahren“. Karl Hörner hatte als Leiter der Altersabteilung errechnet, dass die zwölf Feuerwehrsenioren im Alter zwischen 65 und 90 Jahren es zusammen auf rund 900 Jahre bringen! Bei der Jugendfeuerwehr wären es zirka 450. Trotzdem sind sie immer noch aktiv und haben sich am Umzug des Jacobifestes mit einer Fußgruppe beteiligt. Bei Betriebsbesichtigungen in der Region und beim Besuch von Festen stehe die Kameradschaft immer im Vordergrund. „Als Statisten bei der Übung im Schrozberger Pflegeheim wurden alle Kameraden gerettet, es musste keiner dortbleiben“, war Hörner über den Ausgang froh. Der Kreisobmann der Senioren, Gerhard Braun, bestätigte, dass die Alterskameraden einen aktiven Beitrag in der Feuerwehr leisten wollen und sich auch in der Jugendarbeit mit einbringen können.

 

Wie wichtig die vorbildliche Arbeit der Feuerwehr ist, zeige sich derzeit wöchentlich oder zum Teil auch täglich, so Bürgermeisterin Jacqueline Förderer zur Einsatzhäufigkeit. „Die Feuerwehr ist da, wenn es um die Rettung von Menschenleben und den Schutz von Sachwerten geht. Sie ist aber auch zum Allroundhelfer geworden.“ Nach vielen Jahren wurde im vergangenen Jahr die Aufwandsentschädigungsregelung angepasst. Außerdem konnte der Gemeinderat den Feuerwehrbedarfsplan als Planungsgrundlage der nächsten Jahre verabschieden. Nachdem gleich drei Förderzusagen eingegangen waren, laufen aktuell die Planungsmaßnahmen für den Anbau am Schrozberger Feuerwehrhaus sowie die Vorbereitungen für die Beschaffung eines Gerätewagens für die Hauptabteilung Schrozberg und eines Löschgruppenfahrzeugs für die Abteilung Leuzendorf. „Die gute technische Ausrüstung ist für den Gemeinderat und die Verwaltung das Gebot der Stunde. Das sind wir Ihnen schuldig.“ Und auch für das nächste große Projekt, den Bau eines gemeinsamen Feuerwehrhauses „West“ für die Abteilungen Bartenstein, Ettenhausen und Riedbach in Bartenstein ist bereits der Zuschuss beantragt. In diesem Zusammenhang bedankte sich die Bürgermeisterin bei den Mitgliedern der drei Abteilungen für die positive Begleitung beim geplanten Zusammenschluss, der mit einer Satzungsänderung fixiert werden wird. Ihr Dank richtete sich auch an die Partnerinnen und Partner der Feuerwehrleute, ohne deren Unterstützung die umfassende Feuerwehrarbeit nicht möglich wäre.

Etwas Wind aus den Segeln nahm Kreisbrandmeister Werner Vogel im Hinblick auf die anvisierte Bewilligung des gestellten Zuschussantrags zum Feuerwehrhausbau in Bartenstein. Da andere Kommunen zum Teil bereits Zweit- oder Drittanträge für Anschaffung gestellt hätten, sei die Bewilligung des Schrozberger Erstantrags noch „unklar“. Mit Unverständnis reagierte Vogel darauf, dass es Stimmen gebe, die bei freien Eintritten in Schwimmbädern für ehrenamtlich tätige Feuerwehrleute einen geldwerten Vorteil sähen.        

 

 

Info Absturzsicherung:

In zusätzlichen Ausbildungseinheiten bereiten sich Feuerwehrleute darauf vor, Abstürze bei der Feuerwehrarbeit zu vermeiden. Bei Arbeiten auf Dächern, an Gerüsten oder Abhängen sichern sie sich gegenseitig und können Menschen aus Höhen oder Tiefen retten. Dabei kommt regelmäßig auch die Drehleiter zum Einsatz.

Das Bild zeigt die Löschmaßnahmen am Wohnhaus des landwirtschaftlichen Anwesens in Böhmweiler Ende September 2019. 

 

Notrufnummern

Feuerwehr: 112
Notarzt: 112
Polizei: 110

Feuerwehr Schrozberg

Adresse:

Bahnhofstraße 23
74575 Schrozberg
Telefon: 07935/8760

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